Freitag, 19. Februar 2010

Die Tauwasserbildung und die Durchfeuchtung der Bauteile bei älteren massiven Gebäuden Teil 1

Die künftigen Bauaktivitäten verlagern sich immer mehr in den Bereich der Modernisierung und Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz. Daher wird bei diesem Beitrag bei der Betrachtung der Feuchtigkeitsproblematik der Schwerpunkt auf älter Gebäude mit Ziegelmauerwerk gesetzt. Im Verlauf ihrer Standzeit traten unterschiedliche Feuchteeinflüsse auf. Die dabei auftretenden Feuchtigkeitstransportprozesse, wie die Wasserdampfdiffusion oder kapillare Wasserleitung werden durch den Feuchtegrad, die Feuchteverteilung in der jeweiligen Baustoffstruktur, dem Sorptionsverhalten sowie von den Schichtgrenzen innerhalb der massiven Konstruktion bestimmt. In allen kapillarporösen Bauwerksteilen stellt sich allmählich ein praktischer und rechnerischer Feuchtegehalt als Durchschnittswert ein. Maßgebend sind die klimatischen Gegebenheiten und die Zellstruktur des Stoffes. Zu den Feuchtigkeitstransportprozessen im Mauerwerk und ihre Speicherung in den unterschiedlichen Baustoffstrukturen gibt es zahlreiche Publikationen, die sowohl Untersuchungen aber auch Berechnungsmethoden des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransportes in den Bauteilen zum Inhalt haben.[1, 2, 3, 4, 5] Bei der gespeicherten Feuchtigkeit in einer Außenwand handelt es sich um einen ständig veränderlichen Prozess. Es ist daher schwierig, den durchschnittlichen Feuchtegehalt anzugeben. Die außenklimatischen Bedingungen, wie Standort an der Küste oder im Binnenland, die Beanspruchung durch Schlagregen sowie die Jahreszeit wirken hier entscheidend ein, sodass bei gleichem Mauerwerk eines Gebäudes je Ausrichtung vollkommen unterschiedliche Feuchteverteilungen vorliegen können und sich so zusätzlich auf das Wärmeverhalten des Gebäudes auswirken. Trifft ein Wasser-Dampf-Gemisch (Luft) auf eine weniger warme Bauteiloberfläche auf und die Taupunkttemperatur der Luft wird unterschritten, so bildet sich auf einer glatten Oberfläche ein dünner Feuchtigkeitsfilm oder Wassertropfen. Da sich während der Standzeit der Gebäude ständig die Nutzung ändert, sollte die Innenscheibe der Fenster als kühlste Fläche erhalten werden. [6] Hier kann sich sichtbar Kondensat ansammeln, ohne größere Schäden zu verursachen. Gerade dieser wichtige Gesichtspunkt wird bei der Sanierung der älteren Gebäude nicht beachtet. Durch den Austausch der Kastenfenster durch Isolierverglasung mit einem U-Wert 1,3 W/m²K und besser verlagert sich die kühlste Oberfläche in die Innenecken und über den Fußboden der Außenwände, siehe Beispiel Bild 2. Eigene Messungen der Oberflächentemperaturen an verschiedenen Außenwänden zeigen, dass die Temperatur über dem Fußboden circa 3 K niedriger als 1 m höher ist. Grundlage für die Bewertung einer Konstruktion sind daher die Temperaturen im Wandwinkel und des Wandabschnitts über den Fußboden. Diese punktuelle Außenwandecke wird durch einen Wärmedurchgangskoeffizienten Χ charakterisiert. Zur Ermittlung des Χ-Wertes ist eine 3-D-Berechnung des zu beurteilenden Anschlusses sowie eine 2-D-Berechnung für die linearen Wärmebrücken der Bauteilflächen, die sich dreidimensional treffen erforderlich. Ebenso wie der Ψ-Wert (linearer Wärmedurchgangskoeffizient), welcher den zusätzlichen Wärmestrom im Bereich einer Wärmebrücke im Vergleich zum ungestörten Bauteil angibt, besitzt diese Größe nicht immer Aussagekraft. [7] Die Berechnungen dienen dem wärmetechnischen Nachweis, um zusätzliche Verluste an Außenwandwinkeln zu erfassen. [8, 9, 10] Bild 1: Die Feuchtigkeit aus dem Keller und die kühle Oberfläche des Holzfußbodens führen zur Feuchteerhöhung der Dielung. Länger anhaltende Tauwasserniederschläge können zu Feuchteschäden führen, die einmal zur Herauslösung gebundener Salze in den Baustoffen führen, aber auch eine Schimmelpilzbildung verursachen und günstige Wachstumsbedingungen für Holz zerstörende Pilze und Insekten bieten. Besonders betroffen sind hier Lagerhölzer und die Dielung über einer Kappe im Erdgeschoss (siehe Bild 1), die Balkenköpfe im Außenmauerwerk und Fachwerkkonstruktionen. Wobei für eine biologische Schädigung langfristig bereits niedrigere Feuchten im Mauerwerk ausreichen. Es tritt aber auch Tauwasser an Baustoffen mit außerordentlich großem Wärmespeichervermögen auf, wie zum Beispiel bei Schwerbeton. Das liegt in diesem Fall nicht an der fehlenden Wärmedämmeigenschaft, sondern an einen großen Wärmeeindringkoeffizienten b und die geglättete Betonoberfläche nimmt keine Feuchtigkeit auf. In diesem Fall ist eine diffusionsoffene Beschichtung anzubringen, zum Beispiel eine Raufasertapete oder Kork. Diffusionsdichte Beschichtungen, wie zum Beispiel Styroporplatten für die Zimmerdecken, verstärken diesen Effekt, sodass dann zwischen den Fugen der Platten eine starke Tauwasserbildung entsteht und durch eine Schimmelpilzbildung gekennzeichnet wird. Der Feuchteschutz nach DIN 4108-07 ist darauf gerichtet, Schäden an Bauteilen zu vermeiden sowie einer Beeinträchtigung des Wärmeschutzes entgegenzuwirken. Dazu ist · die Tauwassermenge im Bauteilinneren zu begrenzt, · eine kritische Oberflächenfeuchte und · das Eindringen von Schlagregen zu vermeiden. Befindet sich Wasser an der Bauteiloberfläche, so kann dieses durch den jeweiligen Baustoff kapillar oder auch durch Diffusion aufgenommen werden. Dabei wird die Richtung der Diffusion von dem Konzentrationsgefälle der absoluten Luftfeuchte bestimmt. Sie ist nicht abhängig von der Richtung des Wärmestroms, sie kann dieser entgegengesetzt gerichtet sein. Der Wärmestrom folgt dem Temperaturgefälle und der Dampfdruck dem Dampfdruckgefälle. Im Winter ist die absolute Feuchtigkeit der kalten Außenluft geringer, daher sind der Wärme- und der Dampfstrom nach außen gerichtet.[10, 11] "In Baustoffen mit freiem Wasser in den Poren kann dabei der Wasserdampfdiffusionsstrom ins Freie erheblich größer sein als die pro Zeiteinheit an der Innenwandoberfläche absorbierten Wassermengen." Der Wasserdampfdiffusionsprozess entzieht so den Schimmelpilzen das für das Wachstum erforderliche freie Wasser. "Die publizierten Ergebnisse der Laboruntersuchungen widerlegen nicht die Annahme, dass Schimmelpilzbildung auf der raumseitigen Oberfläche der Außenbauteile von Wohnungen in erster Linie von Tauwasserniederschäden herrührt. Ob Wasser aus einem Sorptionsvorgang für das Wachstum von Schimmelpilzen auf Bauteiloberflächen verantwortlich sein kann, ist ungeklärt." Es gibt bisher keine Angaben, ob sich die Laborergebnisse auf die realen Verhältnisse in Wohnungen übertragen lassen. [12] Ein Beispiel stellt das Bild 2 dar, wo eine Tauwasser- und Schimmelpilzbildung im Wandeck auf der Raufasertapete erfolgte. Hier liegt nicht nur eine niedrige Oberflächentemperatur vor, sondern der Wassertransportprozess wird durch die Dispersionsfarbe auf der Tapete und eventuell auch durch die Farbbeschichtung auf der Außenseite behindert. Die Feuchteerhöhung erfolgt aber auch am Auflager des Streichbalkens der Holzbalkendecke, die meist eine höheren Schädigung durch Holz zerstörende Insekten oder Pilze haben. Bild 2: Schimmelpilzbildung als Folge einer Tauwasserbildung an einer Gebäudeaußenecke. Raumlufttemperatur 17,6°C bei einer relativen Luftfeuchte von 53 %. Bereits die DIN 4108-5 (1981) lies im Punkt 11.2.4. als Alternative zum Glaser-Verfahren das Berechnungsverfahren mit Monatsmittelwerten nach JENISCH zu. Dieses Verfahren wurde weiterentwickelt und ist in der DIN EN ISO 13788 (2001) aufgenommen und gilt als teilweiser Ersatz für die DIN 4108-3 (2001). Es gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten der Dampfdiffusion. Es wird mit Monatsmittelwerten gerechnet und eine Feuchtebilanz für einen Jahreszyklus aufgestellt. Mit dieser Berechnung treten innerhalb mehrschichtiger Außenwandkonstruktionen beheizter Gebäude geringere Tauwassermengen auf. [13] Diese günstigeren bauphysikalischen Werte in Bezug der rechnerischen Tauwasserbildung und der Verdunstungsmenge resultieren aus dem gegenwärtigen etwas höheren Jahrestemperaturverlauf. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Gebäude nicht nur 20 Jahre steht, sondern mehrere Jahrhunderte alt werden kann. Vergleicht man nur die letzten 150 Jahre, so werden größere Differenzen der durchschnittlichen Jahrestemperatur deutlich. [14] Nach Abklingen der gegenwärtigen höheren Sonnenaktivitäten [15, 16, 17] können durchaus in den nächsten Jahren wieder niedrigere Jahrestemperaturen vorliegen. Konstruktionen, die unter heutigen durchschnittlichen Jahrestemperaturen tauwasserfrei berechnet werden, können dann versagen. Eine Berechnung und bauseitige Umsetzung auf der Grundlage der gegenwärtigen Erhöhung der Jahrestemperatur ist daher als sehr bedenklich zu werten. Theoretisch berechnete wasserfreie Konstruktionen müssen daher nicht über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes gelten. Die Auswertung eigner Untersuchungen älterer Mehrfamilienhäuser, vorwiegend aus der Gründerzeit, zeigen bei 4477 Deckenbalkenköpfen einen durchschnittlichen Schädigungsgrad von 23,8 % durch Holz zerstörende Insekten und Pilze. Dabei wurden sehr unterschiedliche Schädigungsgrade festgestellt, die im Zusammenhang mit der Feuchte im Wandquerschnitt standen. Die Auswertung erfolgte nach Himmelsrichtung und der Stärke der Außenwand. In den unteren Etagen liegt die höchste Schädigung vor. Damit kann die bisherige Auffassung, dass die Balkenköpfe im schmaleren Mauerwerk eine größere Schädigung haben, nicht bestätigt werden. Die Auswertung zeigt, dass bereits eine geringe Erhöhung der Holzfeuchte von 1,4 % durchschnittlich die Schädigung an den Balkenköpfen um 4 % auf 25 % ansteigt. Das entspricht einem Anstieg der relativen Luftfeuchte von 7 %. Ebenso liegt eine Schädigung der tragenden Holzkonstruktion auf der südlichen Fassade niedriger und beträgt circa 60 % gegenüber den auf der Nordseite. Durch Anobien wurden auf der südlichen Fassade 131 und auf der nördlichen Fassade 212 Deckenbalken geschädigt. Damit wird der positive Einfluss auf die Trocknung des Mauerwerkes und der Balkenköpfe durch die Solarstrahlung deutlich. Die Fassaden hatten mehrheitlich noch den ursprünglichen hydraulischen Kalkaußenputz oder eine Klinkerfassade. Aber auch bei der Klinkerfassade konnte eine deutlich höhere Schädigung festgestellt werden, die etwa um 50 % höher als bei einer verputzten Fassade ist. Um die mögliche Schädigung an den Balkenköpfen zu vermeiden, muss somit ein diffusionsoffener Schichtaufbau der Außenwand vorliegen. Die Larven der Holz zerstörenden Insekten, zum Beispiel Anobium punctatum, haben noch Fraßaktivitäten bei einer Holzfeuchte von 8 bis 10 %, die eng an die Temperatur gekoppelt sind. Bei niedrigen Temperaturen liegt keine beziehungsweise geringe Fraßaktivität durch Anobien vor. Bei einem nachtäglich angebrachten Wärmeverbundsystem werden günstigere Lebensbedingungen für Holz zerstörende Insekten geboten. Durch die zusätzlichen Grenzschichten oder gar Sperrschichten kommt es zur geringen Erhöhung der durchschnittlichen Feuchte im Wandquerschnitt. Die durchschnittliche Temperatur wird erhöht und damit günstigere Temperaturbereiche für das Wachstum der Insekten über das gesamte Jahr geboten. Ebenso wird der positive Trocknungseffekt durch die Solarstrahlung vollständig unterbunden. Bei einer nachträglichen energetischen Sanierung von Gebäuden mit tragenden Holzkonstruktionen sind die feuchtetechnischen Veränderungen zu berücksichtigen. Eine zulässige Feuchteerhöhung im Wandquerschnitt, wie sie in der DIN 4108 als Bedingung genannt wird, ist für ein älteres Mehrfamilienhaus mit Holzbalkendecken nicht tolerierbar und widerspricht den Regeln der Baukunst. Der Schädigungsgrad an den Holzbalkenköpfen im Außenmauerwerk hängt stark von der Feuchte im Wandquerschnitt ab. Die Normen gehen von der Annahme konstanter Stoffeigenschaften, einer abgetrockneten Einbaufeuchte sowie von einer Feuchtigkeitseinwirkung über das Innen- und Außenklima aus. "Rechenwerte der Wärmeleitzahl in DIN 1048 Teil 4 berücksichtigen durchschnittliche Ausgleichfeuchten."[6] Thermische und hygrische Simulationsrechnungen zur Ermittlung der Feuchteverteilung in Bauteilen unter natürlichen Randbedingungen auf der Grundlage des Glaserverfahrens sind kritisch zu bewerten. In einem Untersuchungsbericht warnt HAUSER mit folgendem Hinweis "Der in Ansatz gebrachte Wassertransport in den Bauteilen berücksichtigt allein die Wasserbewegung infolge von Diffusion Andere Transportphänomene, die wie die Kapillarleitung den Feuchtetransport dominieren können, bleiben unberücksichtigt. Auch die von den Materialeigenschaften abhängige Wasserspeicherfähigkeit wird nicht in Ansatz gebracht. Deshalb ist es mit dem Nachweisverfahren nicht möglich, Rückschlüsse auf die sich in Bauteilen ansammelnde Wassermenge zu ziehen und realistische Wassergehalte zu ermitteln."[18] EICHLER/ARNDT schrieben hierzu "Enthält die berechnete Konstruktion Schichten aus Ziegeln, Gips, Mörtelputz, Leichtbeton, Holzbeton, Holz oder andere feuchteleitfähigen Stoffen, so können kapillare Wassertransporte eine negative Feuchtebilanz in das Gegenteil verkehren, unter ungünstigen Radbedingungen aber auch noch kritischer machen... Wasserbewegungen entziehen sich jedoch einer Berechnung, man kann nur ihre Tendenz zu erkennen suchen und ihre Auswirkung abschätzen."[10] Mit den Berechnungsverfahren für Wärme- und Feuchtetransportprozesse können gegenwärtig keine ausreichenden Rückschlüsse auf realistische Wassergehalte im Wandquerschnitt gezogen werden, die Schlussfolgerungen auf eine höhere Gefährdung der Balkenköpfe durch Holz zerstörende Insekten als Folge einer Tauwasserbildung zu lassen. Prof. RNDr. Jaroslav Římal Dr.Sc. und Dipl.-Ing.oec., Ing. Peter Rauch Literatur: [1] Kießl, Kurt; Kapillare und dampfförmiger Feuchtetransport in mehrschichtigen Bauteilen. Rechnerische Erfassung und bauphysikalische Anwendung, Dissertation, Universität Gesamthochschule Essen 1983 [2] Häupl, Peter; Stopp, Horst; Feuchtetransport in Baustoffen und Bauwerksteilen Dissertation, Technische Universität Dresden 1987 [3] Pedersen, C.R.; Combined heat and moisture transfer in building construction, Dissertation Technische Universität Dänemark, Lyngby 1998 [4] Künzel, Hartwig M.; Verfahren zur ein- und zweidimensionalen Berechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransport in Bauteilen mit einfachen Kennwerten, Dissertation 1994 , Universität Stuttgart [5] Bednar, T.; Beurteilung des feuchte- und wärmetechnischen Verhaltens von Bauteilen und Gebäuden –Weiterentwicklung der Meß- und Rechenverfahren, Dissertation 2000, Technische Universität Wien [6] Mehlhorn, Gerhard; Der Ingenieurbau, Grundwissen, Bauphysik Brandschutz 1996 Berlin Ernst & Sohn, S. 46, 57, 78, 85, 90, 91 [7] Willems, Wolfgang; Schild, Kai; Wärmebrücke: Berechnung – Bilanzierung –Vermeidung S.488-490 in: Bauphysik Kalender 2007, Ernst & Sohn [8] Jaroslav Římal, Marcus Hermes; Die energiesparende Gebäudehülle, GFF 12/2006, S. 28ff [9] Königwinter, Peters; Wärmebrücken im Mauerwerksbau beachten, Baumarkt 10/99 S. 10-15 [10] Eichler, Friedrich; Arndt, Horst; Bautechnischer Wärme- und Feuchtigkeitsschutz 1989,Bauverlag Berlin S. 92-102, 223 [11] Arendt, Claus; Seele, Jörg; Feuchte und Salze in Gebäude, Verlagsanstalt Alexander Koch; 2000, S. 12-16, 51 [12] Jenisch, Richard; Stohrer, Martin; Tauwasserschäden 2. Aufl. 2001, Fraunhofer IRB-Verlag, S. 26-27 [13] Weise, Manfred; ‚Bauphysik und Klimawandel’; Änderungen im Holzschutz, Vortrag auf der 14. Quedlinburger Holzbautagung 27.-28.3.2008, S. 6-9 [14] Artur B. Robinson; Noha E. Robinson, Willie, Soon; Environmental Effects of Increased Atmospheric Carbon Dioxide, Journal of American Physicians and Surgeons (2007)12, 79-90 [15] Chabibullo Abdussamatow; Mars gibt Hinweise auf künftige Kaltzeit auf der Erde, Russische Informations- und Nachrichtenagentur RIA NOVOSTI 10. Oktober 2007 http://de.rian.ru/science/20071010/83356266.html [16] Usoskin, Ilya G. , S. K. Solanki, M. Schüssler, K. Mursula, K. Alanko (2003) A Millenium Scale Sunspot Reconstruction: Evidence For an Unusually Active Sun Since the 1940’s.- Phys.Rev.Lett. 91 (2003) 211101 [17] Lassen, K. Solar Activity and Climate - Long-term Variations in Solar Activity and their Apparent Effect on the Earth's Climate.- Danish Meteorological Institute, Solar-Terrestrial Physics Division, Lyngbyvej,100, DK-2100 Copenhagen (2), Denmark. [18] Hauser, Gerd: Forschungsvorhaben „Auswirkungen der neuen europäischen Norm EN ISO 13788 "Raumseitige Oberflächentemperatur zur Vermeidung kritischer Oberflächenfeuchte und Tauwasserbildung im Bauteilinneren“ auf Konstruktion und Holzschutz von Außenbauteilen in Holzbauart", Ingenieurbüro

Montag, 23. November 2009

Lehmbau - Lehmputz

Lehm ist ein natürlicher Luftmörtel. Das Abbinden erfolgt physikalisch; Wasser verdunstet, Sandkörnchen werden durch den Ton verklebt. (Zum Beispiel bei Kalk findet ein chemischer Abbindeprozess statt.) Die Trockenschwindung beträgt bei der Herstellung von Lehmsteinen (statt Ziegeln) etwa 3 bis 5 %, bei gestampftem Lehm etwa 2 % (zum Vergleich: Beton schwindet etwa 0,04 bis 0,05 %), analog verhält sich auch der Lehmputz. Beim Trocknen entstehen so Schwindrisse. Baulehm ist daher dauerhaft gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen, also auch während der Bauphase. Nur trockener Lehm ist frostbeständig. Wegen der Erzielung schwindrissarmer Putze sollte der Putzmörtel große Mengen Grobsand enthalten (0,6-2,0 mm) und der Tongehalt sollte in der Regel 5-10 % nicht überschreiten. Je magerer der Putzmörtel ist, so geringer wird die Festigkeit des Putzes. Daher werden die Putze in Schichten aufgetragen. Der Unterputz beinhaltet daher gröbere Bestandteile und mehr Ton. Kleiner Schwindrisse sind dabei erwünscht, da diese die Haftung des Oberputzes begünstige. Die Putze können auch auf Ziegel-, Kalksandstein-, Naturstein- und Betonoberflächen aufgebracht werden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit Putzträger, zum Beispiel Schilfrohrmatten o. ä., anzubringen. [1] In Lehmputze werden auch Fasern zugegeben, wie Stroh, Hanf oder Tierhaare. Sie bewirken eine Rissbeschränkung und Verbesserung der Haftbeständigkeit des Lehmputzes. Die organischen Faserstoffe erhöhen die Schimmelgefahr des Putzes. [2] Schimmelpilze benötigen zum Wachstum eine bestimmte Feuchte, Temperatur und auch Substrat. Die Schimmelgefahr besteht bei zu langsamer Trocknung. Beim Putzen muss daher für eine gute Lüftung und auch eine entsprechende Wärme gesorgt werden. Die organischen Bestandteile bilden so das Substrat. Die Herrn Borgstädt und Rupp (in [2]) beschreiben in Ihrem Artikel die Lehmprodukte von Bayosan, die faserlosen Lehmputze anbieten aber auf Kundenwunsch eine Zugabe erfolgt. Die Produktangebote zum Beispiel von eiwa Lehm GmbH, Karl-Epple oder Ökologie in der Region (Schöneck) werden mit Strohzusätzen geliefert. Lehmputze werden mit Stroh oder anderen Fasern verarbeitet (siehe hier auch Niemeyer 1946). Die mehrlagige Lehmputzausführung mit Faserbestandteilen, zum Beispiel aus Stroh, ist üblich. Ausschlaggebend ist die Trocknung. Hier sollte eine Standzeit von mindestens 2 Tagen pro mm Putzstärke eingehalten werden, bevor der Oberputzauftrag erfolgt. Die Trocknung erfolgt ausschließlich durch das Verdunsten des Wassers. (Bei Kalk- oder Zementputze erfolgt die Erhärtung durch chemische Abbindeprozesse.) Durch die Zugabe von Blähton oder Perlite wird die Wärmedämmung verbessert. Durch die Zugabe von 6-10 % Kalk-Kasein (1 Teil Kalk und 4-5 Teile Magertopfen), Leinölfirnis oder 1 % Hydrophobierungsmittel kann die Feuchtigkeitsbeständigkeit verbessert werden. [3] Die Wasserzugabe bei Lehm dient zur Formgewinnung, in diesem Fall eine glatte Oberfläche. Anschließend muss das Wasser wieder durch Verdunstung entweichen. Lehm selbst stellt eine gewisse konservierende Wirkung auf Holzteile und so auch auf Stroh dar. Dies wird durch die vielen Jahrhunderte alte Stampflehmwände und Strohwickeldecken praktisch nachgewiesen. (Weitere Aussagen im oben genannten Text.) Allerdings sind Lehmbauteile vor stärkerer Feuchtigkeit, wie zum Beispiel Niederschlag, zu schützen, sonst besteht die Gefahr eines Pilzbefalls. Zusammenfassend sollen einige Aspekte, die für und gegen den Baustoff sprechen, dargestellt werden. Positive Argumente: Feuchteregulierend; gute Kapillarkraft; wieder verwertbar; wärmespeichernd; elastisch; brandschützend; schallhemmend; bindet Schadstoffe; sehr preisgünstig; energiearme Herstellung Negative Argumente: Empfindlich gegen Nässe; schwindet beim Trocknen 3-12 %; lange Austrocknung; Rissgefahr; hohes Gewicht; geringe Festigkeit; Schimmelgefahr bei zu langer Trocknung Anwendungsgebiet: Bis auf Wandflächen, die einer Durchfeuchtung ausgesetzt sind, kann er prinzipiell überall verwendet werden. Allerdings ist es ein historischer Putz und sollte auch dort hingehören, also in historische Gebäude oder in solche, die vorwiegend aus Naturstoffen bestehen. Bei "zusammengezimmerter" Neubau, zum Beispiel aus Glasfassaden, Stahlträger, Beton und Gipskartonbauplatten wird auch mit 3 m² Lehmputz kein Naturhaus. Das ist Unsinn. Hier gehört an die Wandflächen ein Kalkputz, der ist genau so gut (ökologisch) und auch wesentlich billiger. Weiter zu Lehmstampfwaende Fassade Lehmhaus

Donnerstag, 19. November 2009

Energieversorgung und Energiesparen

Energie ist ein Begriff aus der Physik und bedeutet, die Fähigkeit physikalischer Systeme, Arbeit zu leisten.
Zu den heute bekannten Energiearten gehören die mechanische Energie (potentielle1) und kinetische2)), magnetische, elektrische, chemische Energie, Wärme-, Licht- und Kernenergie. Die Physik kennt zwei Grundgesetze der Energie: den Satz von der Erhaltung und Umwandlung der Energie und den Entropiesatz. Das Gesetz von der Erhaltung und Umwandlung der Energie besagt, dass in einem System, dem Energie in irgendeiner Form weder zugeführt noch entnommen wird, die Summe aller Energien konstant bleibt. Energie kann also weder aus Nichts entstehen noch in Nichts vergehen, sondern sich die einzelnen Energiearten nur ineinander verwandeln können. Energie ist Arbeitsvermögen, es wird durch einen Zustand gekennzeichnet. Die Arbeit ist Energieumsatz, es wird durch einen Vorgang gekennzeichnet. Die von Albert Einstein entdeckte Beziehung E = m . c2 (Relativitätstheorie) besagt, dass jede Masse mit Energie verknüpft und jede Energie an Masse gebunden ist. Für Al Gore, den neuen Messias und Friedensnobelpreis kommt aus den oben gezeigten Kühltürmen Kohlendioxid. Für mich als Ingenieur ist das nur etwas Wasserdampf. Bevor das eigentliche Thema der Energiebereitstellung weiter behandelt wird, soll zunächst in sehr stark vereinfachter Form die wirtschaftlichen Gesichtspunkte betrachtet werden. Eine Volkswirtschaft ist das Ergebnis einer mehr oder weniger langen Entwicklung, die sich aus den zur Verfügung stehenden Ressourcen und den gesellschaftlichen Anforderungen entwickelt. Um dies an einem simplen Beispiel zu benennen. In der Antike kannte man die Wirkung des Wasserdampfes (wurde zum automatischen Öffnen der Tempeltore genutzt) ebenso konnte man Kräfte über entsprechende mechanische Bauteile übertragen. Technisch hätte man eine Dampfmaschine bauen können, die zum Beispiel die Schiffe oder die Kriegsgeräte hätte antreiben können. Man hatte aber viele billige Sklaven. Gesellschaftlich bestand zu der damaligen Zeit kein Markt für diese Technologie. Weiter Energie

Samstag, 14. November 2009

Прекрасная кожа / Schöne Haut

Чтобы ваша кожа оставалась дольше молодой и гладкой, хочу с вами поделиться рецептом. Возьмите стакан сливок с высоким поцентом жирности. Аккуратно перемешайте сливк с мелкой солью до пастообразной консистенции. Во времья душа используйте ету пасту из соли и сливок в качестве пилинга для тела. Сделайте масаж всего тела круговыми движениями. Затем смойте остатки и проведите по коже рукой. Вы будете приятно удевлены. Таких результатов обычные современные средства не дают. Кожа становится по-настоящему бархатной, нежной и молодой. Damit Ihre Haut lange jung und glatt bleibt. Ich verrate Ihnen ein gutes Rezept. Nehmen Sie Sahne mit hoher Fettkonzentration. Vermischen Sie akkurat die Sahne mit etwas Salz bis eine pastös Konsistenz entsteht. Als erstes Duschen. Dann auf den nassen Körper die Paste aus dem Salz und der Sahne als Peeling für den Körper. Massieren Sie den ganzen Körpers mit kreisförmigen Bewegungen. Dann waschen Sie die Reste aus und streichen Sie über die Haut. Sie werden dies als sehr angenehm empfinden. Die gewöhnlichen modernen Mittel erreichen solche Ergebnisse nicht. Die Haut wird wirklich samtig, zart und jung.
Gesicht mit schöner Haut

Was beinhaltet die Baubiologie?

Nach Brockhaus untersucht die Baubiologie die tierischen und pflanzlichen Schädlinge von Baustoffen (zum Beispiel Anobien, Hausschwamm, Schimmelpilze und Anderes), entwickelt Schutzmaßnahmen und Mittel zur Bekämpfung und untersucht auch den (schädigenden) pflanzlichen Bewuchs an Betonoberflächen.
Andere Auslegungen beinhalten das Ziel eines "Gesunden Bauen und Wohnens". Die ganzheitliche Betrachtung physiologischer, psychologischer, technischer und bauphysikalischer Zusammenhänge dient dazu, die Wechselwirkung zwischen Lebewesen und Bauwerken zu verstehen. Die Einflussnahme geht aber viel weiter und sollte auch Erkenntnisse aus den speziellen Soziologien und der (Arbeitsmedizin berücksichtigen. Eine klare Grenze kann nicht gezogen werden, damit wird auch die Komplexität deutlich.
In der Praxis wird dieser Begriff für die Lehre von den ganzheitlichen Beziehungen zwischen Lebewesen und Bauwerken verwendet. Sind diese Beziehungen gestört, so wirkt sich das nachteilig auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Menschen aus. Der Fortschritt hat das Ziel eines glücklichen, gesunden und zufriedenen Zusammenlebens - der inneren und äußeren Harmonie. Ebenso werden Erkenntnisse abgeleitet, um umweltschonende und schadstofffreie Baustoffe und Bautechniken zu entwickeln. Diese Lehre wird Baubiologie genannt. Seit vielen Jahrzehnten werden arbeitswissenschaftlichen Untersuchungen vorgenommen. Die Erkenntnisse sind zum Beispiel in der Arbeitsstättenverordnung, in der Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Wert), in Verordnungen, Richtlinien und Normen aufgenommen. Nicht berücksichtigt werden Wohnungen, obwohl hier zum Teil höhere Anforderungen gestellt werden sollten. Dies hängt damit zusammen, dass MAK-Werte eine Exposition von 8 Stunden pro Tag und 5 Arbeitstage pro Woche berücksichtigen. In einer Wohnung hält man sich bis zu 24 Stunden pro Tag auf. Die Nachtruhe dient zur Erholung und es sollten daher möglichst wenige äußere Einflüsse einwirken.
Die Berufsbezeichnung Baubiologe/Baubiologin ist nicht staatlich geschützt, das heißt, es kann sich jeder so nennen, auch Wünschelrutengänger sowie Anhänger von Para- und Pseudowissenschaften. Es werden baubiologischen Labels und Prüfzeichen von verschiedenen Gruppen und Institute herausgegeben. Diese können verwirren oder zu Kaufentscheidungen führen. (Hierzu auch einige kritische Anmerkungen zu Öko und Bio).
Beispielhaft sollen ausgewählte Komplexbereiche genannt werden.
Mit den heutigen modernen Baustoffen, Bautechnologien und gesetzlichen Vorschriften werden oft Grenzbereiche überschritten. Es treten unerwünschte Nebenerscheinungen auf, wie unerwünschte biologische Bauschäden durch Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen, die auch zu gesundheitliche Probleme für die Gebäudenutzer führen, zum Beispiel Allergien. Der Wirkungszusammenhang ist nur in den wenigsten Fällen eindeutig erkennbar und deren langzeitliche Auswirkung unbekannt. Einseitig punktuelle Untersuchungen sowie Behauptungen ohne gründliche theoretische und praktische Untermauerung sind hier wenig hilfreich. So stützt sich die Energieeinsparverordnung auf Laborergebnisse und theoretische Annahmen. So wurden zum Beispiel bis heute noch keine geometrische Wärmebrücke im instationären Bereich durchgemessen. Den Einfluss von innen und außen auf eine Fassade kann bis heute noch niemand beziffern und regnet es dann noch drauf und man sollte zusätzlich die Verdunstung berücksichtigen sowie die Wärmeableitung von fließendem Wasser unter gleichzeitiger Erhöhung der Wärmespeicherkapazität und damit erhöhten Wärmeaufnahmefähigkeit der Strahlung, so wird das sehr komplex. Damit die niedrigen theoretischen U-Werte nicht durch den Wärmeverlust durch die erforderliche hygienische Lüftung aufgehoben werden, darf nur noch minimal gelüftet werden. Die Folge ist der Anstieg von radioaktiven und anderen Stoffgemischen in der Raumluft. (Siehe hier auch unter Radon.) Wenn auf der Grundlage gesetzlicher Zwangsmaßnahmen die Gesundheit ruiniert wird, braucht man sich wenig Gedanken über den wenige 100 Meter entfernten Funkmast wegen möglichen Elektrosmog machen. Zur komplexen Betrachtung von Stoffkreisläufen gehören zum Beispiel der Kohlenstoff-, Stickstoff- und Schwefelkreislauf, wo die in Pflanzen und Tieren vorkommende organische Verbindungen abbauen und wieder in den mineralischen Zustand überführen. Zu den Energiekreisläufen der Gebäude und Bauteile gehören die Bewertungen der Rohstoffgewinnung, Baustoffherstellung, Nutzung, Instandhaltung, notwendige Hilfsstoffe, die Weiter- beziehungsweise Wiederverwendung oder umweltverträglichen Entsorgung sowie der Energieverbrauch während der Nutzungsphase. Hier ist auch die Beachtung von Primärenergie, Wasserverbrauch, Düngemittel, Konservierungs- beziehungsweise Schutzmittel bei organischen Baustoffen vorzunehmen.
Holzhaus in Transkarpatien
Holzhaus in Transkarpatien Die Gleichung Naturprodukt = gesund, Industrieprodukt =ungesund, ist nicht so einfach aufzumachen. Eine Vielzahl veröffentlichte Untersuchungen belegen dies.
Konventionelle Baustoffe sind in der Regel besser erforscht und stellen so meist toxikologisch und bautechnisch ein geringeres Risiko dar. Das bedeutet jedoch nicht, dass alternative Baustoffe schlechter sind, sondern sie sind weiter zu entwickeln. Baustoffe und Baukonstruktionen sind dort zum Einsatz zu bringen, wo sie hingehören und nicht dort, wo man sie hinwünscht. In Wikipedia wird die Baubiologie grob in drei Richtungen unterschieden: Bei der naturwissenschaftlichen Orientierung wird versucht, mit naturwissenschaftlichen Methoden ein optimales Wohn- und Arbeitsumfeld zu schaffen. Alle Erkenntnisse entsprechen dem Stand der Forschung und man geht weitgehend davon aus, dass die wichtigsten Einflüsse wissenschaftlich erfasst sind. Bei der grenzwissenschaftlichen Orientierung wird davon ausgegangen, dass die Einflüsse auf den Menschen von der Wissenschaft nur zu einem geringen Teil erfasst werden. Die daraus resultierenden Maßnahmen sind dabei teilweise ebenso umstritten wie die zugrunde gelegten Ansätze. So liegen zum Beispiel baubiologisch empfohlene Grenzwerte um den Faktor 100 - 1.000.000 unter den anerkannten Grenzwerten. Bei der ökologischen Orientierung werden Maßnahmen empfohlen, die die Ökobilanz eines Bauwerkes erhöhen. Bei dieser Betrachtung sind baubiologische Effekte erwünscht, stehen aber nicht im Mittelpunkt.